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a Woman is sitting on the pier. blauer Himmel, blaues Wasser, Reflexion zum Jahresende
13.12.2023
Kategorie Magazin

Einladung zur Achtsamkeit und Reflexion zum Jahresende

Im ersten Moment scheint es wie ein Widerspruch zu sein. Das Jahresende ist für viele Menschen mit besonders viel Arbeit verbunden. Es müssen laufende Projekte beendet und neue bereits geplant werden. Zusätzliche Aufgaben stehen an, wie Weihnachtskarten und Weihnachtsnewsletter, damit alle Kunden, alle Mitarbeitenden und Geschäftspartner bedacht sind und dann sind da noch die Weihnachtsgeschenke …

Wo soll inmitten dieser Turbulenzen noch die Gelegenheit für Achtsamkeit und Reflexion bleiben? Genau hier lohnt es sich, näher hinzusehen und diesen wichtigen Themen einen Platz einzuräumen. Schieb für 5 Minuten die To-do-Liste zur Seite, zünde eine Räucherkerze an, mach Dir einen Kaffee oder Tee und atme einmal tief durch.

Achtsamkeit, Besinnlichkeit & Reflexion sollten nicht zum Luxusgut werden

Das nahende Jahresende ist in vielerlei Hinsicht ein Abschluss. Viele Aufgaben und Projekte haben sich als Deadline den 31. Dezember gesetzt, das Jahr ist vorüber und das neue Jahr steht schon in den Startlöchern, mit all seinen Herausforderungen. Diese Zeit im Jahr ist wie eine kleine Zäsur, die nach einem langen Lauf zum Durchatmen einlädt.

Aus vielen unterschiedlichen Gründen ist es wichtig und sinnvoll, diese Pause auch dazu zu nutzen, innezuhalten und achtsam auf persönliche und berufliche Erfolge, auf Herausforderungen und Lernmomente zurückzublicken. Nur so lassen sich wichtige Erkenntnisse darüber gewinnen, was bereits gut gelaufen ist und an welchen Stellen es sich lohnt, nachzujustieren und es im nächsten Jahr besser zu machen.

Darum ist das Innehalten zum Jahresende besonders wichtig

  • Nicht ausgebrannt in die Feiertage gehen
    Du hast es vielleicht schon einmal selbst erlebt: Ein Urlaub steht an, auf den Du Dich nach einer arbeitsreichen Zeit lange gefreut hast und dann wirst Du gleich am ersten Urlaubstag krank. Schuld daran ist der Stress im Vorfeld, der die Immunabwehr schwächt. Die Weihnachtszeit mit der Familie ist zu wichtig, um sie krank im Bett zu verbringen.

  • Nimm Dir die Zeit für die persönliche Wertschätzung
    Leider nimmt man sich im Alltag viel zu wenig Zeit, den wichtigsten Menschen im Leben kleine Aufmerksamkeiten entgegenzubringen. Umso wichtiger ist es, in der Advents- und Weihnachtszeit alles nachzuholen und mit persönlichen Geschenken oder auch einfach gemeinsam verbrachter Zeit, alles nachzuholen. Erst dann, wenn alles um Dich herum zur Ruhe kommt, erinnerst Du Dich an das Wesentliche im Leben.

  • Neue Pläne und Ziele für die Zukunft festlegen
    Das Jahresende mit allen abgeschlossenen und neu geplanten Projekten bietet Dir die beste Gelegenheit, neue Ziele zu setzen und Pläne für die Zukunft zu schmieden. Besinnlichkeit und Achtsamkeit helfen Dir dabei, bewusste Entscheidungen zu treffen und Dich auf das zu konzentrieren, was im kommenden Jahr wirklich wichtig ist.

  • Persönliche Beziehungen stärken
    Mal einen Weinabend mit Freunden ausrichten oder einfach mal einem älteren Familienmitglied einen Besuch abstatten – leider kommen Momente mit den liebsten Menschen im Alltag viel zu kurz. Die Weihnachtstage sind eine wertvolle Gelegenheit, Momente mit lieben Menschen bewusst zu genießen und Beziehungen durch gemeinsam verbrachte Zeit zu stärken.

Schlussendlich sollte die Weihnachtszeit immer auch zur Selbstfürsorge einladen. Was tut Dir gut, worauf freust Du Dich und was kann Dir dabei helfen, im nächsten Jahr weniger gestresst zu sein?

Reflexion für eine klare Zielsetzung im neuen Jahr

Du hast im vergangenen Jahr nach bestimmten Überzeugungen gehandelt, hast Werte vertreten und Dir kurz- und langfristige Ziele gesetzt. Doch hast Du Dich zwischendurch auch einmal gefragt, ob das alles noch so für Dich passt oder ob es beispielsweise mittlerweile andere Ziele und Werte gibt, die Dir wichtig sind? Selbstreflexion ist wichtig, damit Du auf einem Kurs bleibst, der Dich langfristig sowohl persönlich als auch beruflich erfüllen kann. Dabei geht die Reflexion mit zwei Aspekten einher: Einmal die Rückschau auf das Vergangene und dann die Vorausschau auf das nächste Jahr. Gezielte Fragen können Dir dabei helfen, Klarheit zu gewinnen.

Nutze diese Fragen für Deinen persönlichen Jahresrückblick

Durch eine gezielte Betrachtung des Vergangenen kannst Du die positiven Erkenntnisse im kommenden Jahr weiter ausbauen und verstärken und Negatives vermeiden. Die nachfolgenden Fragen können Dir Impulse für Deinen persönlichen Jahresrückblick geben.

  • Welche Momente und Ereignisse haben das vergangene Jahr besonders positiv gestaltet?
  • Was war für Dich das herausragendste Erlebnis im vergangenen Jahr?
  • Wer hat dazu beigetragen, dass dieses Erlebnis zu einem Höhepunkt wurde?
  • Welche Erfolge erfüllen Dich mit Stolz und Freude?
  • Gab es Erfahrungen, die Dich tief berührt haben, in welcher Form auch immer?
  • Was schätzt Du im Leben als besonders wertvoll und wichtig ein?
  • Hast Du Dir im vergangenen Jahr ausreichend Zeit genommen für das, was Dir wichtig ist?
  • Was verlief anders als erwartet, gewünscht oder vorgestellt, und warum?
  • Warum lief es nicht wie geplant?
  • Wer hat Dir am meisten geholfen im vergangenen Jahr? Wer war Deine größte Stütze?
  • Welche neuen Fähigkeiten und Erkenntnisse hast Du im vergangenen Jahr erworben?  
  • Was würdest Du anders machen, wenn Du noch einmal die Gelegenheit dazu hättest?
  • In welchen Bereichen hast Du Dich am meisten weiterentwickelt?
  • Welche Beziehungen haben sich vertieft, und gibt es Beziehungen, die Du stärken möchtest?

Deine persönliche Vorausschau auf das nächste Jahr

Der zweite Teil der Selbstreflexion ist die Vorausschau auf das nächste Jahr. Wenn Du Dir eine Welt malen könntest, wie sähe Sie aus? Und was davon ließe sich realistisch in naher Zukunft umsetzen?

  • Was ist Dein wichtigstes privates Ziel im kommenden Jahr?
  • Wo möchtest Du heute in einem Jahr beruflichen stehen?
  • Welche besonderen Erlebnisse möchtest Du in nächster Zeit erfahren?
  • Gibt es Orte, die Du unbedingt besuchen möchtest?
  • Worauf hast Du schon lange gewartet und möchtest es im neuen Jahr endlich angehen?
  • Was möchtest Du in einem Jahr können, was Du heute noch nicht beherrschst?
  • Wem oder was möchtest Du mehr Zeit widmen und aus welchem Grund?
  • Welche Lehren hast Du aus vergangenen Fehlern gezogen, die Dir nicht mehr passieren sollen?
  • Gibt es Dinge, von denen Du Dich trennen möchtest, sei es beruflich oder privat?
  • Was möchtest Du für Dein persönliches Wohlbefinden tun?
  • Was wünschst Du Dir sehnsüchtig und konkret für das kommende Jahr?

Lernen aus Erfahrung: Der Reflexionszyklus von Gibb

Wir lernen ein Leben lang aus Erfahrungen, die wir gemacht haben. Der britische Erziehungswissenschaftler und Professor für Lernen, Lehren und Qualitätsentwicklung an der Universität von Oxford Graham Gibbs hat ein eigenes Reflexionsmodell entwickelt, das Du als strukturierten Ansatz für eine Reflexion zum Jahresende nutzen kannst.

Dieser Zyklus besteht aus sechs Phasen, die dazu anleiten, eigene Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr zu analysieren und aus ihnen zu lernen.

  1. Beschreibung (Description)
    Die erste Phase geht mit der Darstellung der Ereignisse oder Situationen einher, die Du im vergangenen Jahr machen durftest. Wichtig ist an dieser Stelle, diese Ereignisse neutral und ohne Bewertung zu betrachten. Es geht hier nur um Fakten und Details.

  2. Gefühle (Feelings)
    In dieser Phase werden die eigenen Emotionen und Reaktionen auf die beschriebenen Ereignisse reflektiert. Es geht darum, bewusst die eigenen Gefühle zu erkunden.

  3. Bewertung (Evaluation)
    An dieser Stelle erfolgt eine kritische Analyse der Situation. Du betrachtest, was gut gelaufen ist und was nicht und bewertest dabei auch deine eigenen Handlungen und die der anderen Beteiligte.

  4. Analyse (Analysis)
    Im nächsten Schritt setzt Du Dich intensiv mit den Erfahrungen auseinander. Du untersuchst die Gründe für bestimmte Handlungen oder Ereignisse und ziehst daraus Deine eigenen Erkenntnisse.
  • Schlussfolgerung (Conclusion)
    Basierend auf der vorausgegangenen Analyse ziehst Du Deine Schlussfolgerungen. Du überlegst Dir zum Beispiel, wie Du in bestimmten Situationen anders handeln könntest oder welche Erkenntnisse sich konkret für die Zukunft ableiten lassen.

  • Handlungsplan (Action Plan)
    In der letzten Phase des Reflexionszyklus überlegst Du Dir, welche konkreten Schritte Du unternehmen kannst, um in Zukunft ähnliche Situationen besser zu meistern. Es geht darum, aus der Reflexion Handlungsschritte abzuleiten.

Der Gibbs’sche Reflexionszyklus ist eine wertvolle Hilfestellung, um über persönliche oder berufliche Erfahrungen des letzten Jahres nachzudenken und Dich dadurch in Deiner Entwicklung einen Schritt weiterzubringen.

Zeitmanagement als zentraler Baustein für Glück, Zufriedenheit und Erfolg

Bei all den vorausgegangenen Betrachtungen kristallisiert sich immer ein Thema heraus: Die Zeit. Wir würden gerne mehr Abende mit Freunden verbringen, häufiger liebe Verwandte sehen oder mehr Qualitätszeit für die Dinge aufwenden, die uns wichtig sind. Aber: Es fehlt am Ende immer die Zeit dafür. Daher lohnt es sich, genau diesen Finger in die Wunde zu legen und sich zu fragen: An welchen Stellen im Leben geht denn Zeit verloren? Du kennst sicher die alte Weisheit:

              „Wir können dem Leben nicht mehr Stunden geben, aber den Stunden mehr Leben.“

Diese Weisheit lässt sich auch auf die Arbeit übertragen. Mit einem verbesserten Zeitmanagement kannst Du es schaffen, mehr Zeit zu gewinnen für die Dinge, die Dir persönlich, aber auch beruflich am wichtigsten sind. Dafür haben wir Dir im vergangenen Jahr schon einige Ideen für ein verbessertes Zeitmanagement an die Hand gegeben, die wir hier nur noch einmal in Kürze vorstellen wollen.

Das Pareto-Prinzip: Die 80:20-Regel für Dein Zeitmanagement

Das Pareto-Prinzip besagt, dass etwa 20 % der anstehenden Aufgaben schon 80 % des Erfolges einbringen können oder anders gesagt: wer sich auf wesentliche Aufgaben konzentriert und unwichtigere Aufgaben entweder löscht oder gut auf das Team verteilt, kann effektiv arbeiten und Zeit sparen. Ein guter Vorsatz für das nächste Jahr kann also sein, noch klarer die wichtigen von den weniger wichtigen Aufgaben zu unterscheiden.

Die Kunst des Delegierens richtig anwenden

Ein wichtiger Part des Zeitmanagements besteht darin, Aufgaben nicht alle auf dem eigenen Schreibtisch zu stapeln, sondern sie an die richtigen Teammitglieder zu übertragen. In unserem Beitrag über die Kunst des Delegierens geben wir Dir wertvolle Tipps an die Hand, wie Du die richtigen Aufgaben zum Delegieren auswählst, dafür geeignete Mitarbeitende findest und diese optimal instruierst.

Zeitfresser Meeting: Wie Du Dich von überflüssigen Terminen trennst

Du kennst sicher diese Tage, an denen zwischen den einzelnen Meetings kaum Zeit bleibt, die Kaffeetasse wieder aufzufüllen. Viele Meetings sind unproduktiv, ziehen sich unnötig in die Länge oder sind schlichtweg überflüssig. Nimm Dir gerne unseren Magazinbeitrag „Zeitfresser Meeting“  zur Hand, mit hilfreichen Tipps, wie Du ineffiziente Termine im kommenden Jahr aus Deinem Kalender streichen kannst.  

Fazit und Denkanstöße für das Jahr 2024

Es sind noch einige Tage bis zum Jahresende übrig, die Du mit mehr Achtsamkeit füllen und in denen Du Dir Zeit für eine Rückschau nehmen kannst. Damit Du mit sehr viel positiver Energie, klaren Zielen und mehr Zeit für alles Wesentliche ins nächste Jahr gehen kannst, möchten wir Dir an dieser Stelle noch drei Tipps an die Hand geben, die Dich in diesen Vorhaben bestärken sollen.

Vielleicht muss es nicht immer perfekt sein

Viele Menschen mit Führungsverantwortung neigen zur Perfektion. Sie feilen so lange an einem Ergebnis, bis es ihren eigenen, hohen Ansprüchen endlich genügen kann. Genau für diesen letzten Schliff geht aber sehr viel Zeit verloren. Vielleicht reicht es bei der ein- oder anderen Aufgabe auch aus, sie „gut“ oder „sehr gut“ zu erledigen und damit dasselbe Ziel zu erreichen.

Es zählen Deine Erwartungen und Deine Ziele

Sehr häufig entsteht Stress und Überlastung dadurch, dass wir versuchen, es in erster Linie den anderen recht zu machen und verlieren dabei unsere ganz persönlichen Ziele aus den Augen. Blende doch mal alle Mails und WhatsApp-Nachrichten aus, in denen Erwartungen anderer an Dich gestellt werden. Was davon geht wirklich mit Deinen persönlichen Zielstellungen überein?

Befreie Dich von altem Ballast

Was uns oftmals bremst, sind alte Rechnungen – persönliche Konflikte mit Menschen, nicht erledigte Aufgaben, die immer nur in den nächsten Monat geschoben wurden oder auch Entscheidungen, die wir immer nur vor uns hertragen. Die Zeit bis zum Jahresende bietet Dir die Gelegenheit, aufzuräumen, die Bremse zu lösen und richtig durchzustarten.

Gerne steht Dir unser Coaching-Team bei all Deinen Vorhaben unterstützend und begleitend zur Seite. Wir wünschen Dir, Deinem Team und Deiner Familie eine stressarme, achtsame Zeit bis zum Jahresende und einen motivierenden und energiegeladenen Start in das kommende Jahr.

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