Die Besinnlichkeit der Weihnachtszeit mit ihren stillen Momenten ist für viele Menschen ein Anlass, innezuhalten und das Jahr Revue passieren zu lassen. Was habe ich beruflich erreicht und was hat sich im Privaten verändert? Bin ich mit diesen Veränderungen zufrieden, was kann besser werden und wonach strebe ich im neuen Jahr? All das können Fragen für den ganz persönlichen Jahresrückblick sein. Ein japanisches Sprichwort sagt: „Gehe langsam, wenn du es eilig hast“. In diesem Sinne lohnt es sich, kurz zu verweilen und sich Zeit zum Zurückschauen und zur Selbstreflexion zu nehmen.
Du bist im Business, aber auch im privaten Leben immer in Kontakt mit anderen Menschen. Ganz intuitiv bewertest du Kollegen, Bekannte und Freunde anhand ihres Auftretens, ihrer Mimik und Gestik und anhand ihres Handelns. Dabei kommt es oft zu kurz, sich zu fragen, wie man selbst auf andere wirkt und wie das eigene Denken und Handeln das Privat- und das Berufsleben beeinflusst. Welche Rolle nimmst Du innerhalb des sozialen Konstruktes ein, in dem Du lebst und welche innere Haltung hast Du zu den Dingen, die um Dich herum geschehen bzw. die aktiv von Dir beeinflusst werden?
Durch die vielen aufploppenden Instagram- und Facebook-Nachrichten, aber auch innerhalb des Teams und der Familie entstehen Erwartungen. Oftmals lassen wir uns intuitiv von diesen Erwartungen anderer treiben und bemühen uns darum, sie möglichst zur Zufriedenheit aller zu erfüllen. Dabei geht sehr schnell der Bezug zu Dir selbst, zu Deinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen verloren. Ohne Momente des Innehaltens gestaltest Du vielleicht nur noch das Leben so, wie es andere von Dir erwarten.
To-Do-Listen wachsen schnell ins Unermessliche, wenn Du nicht zwischendurch mal einen Cut machst. Termine, Mails und der „Noch zu erledigen“-Papierberg auf Deinem Schreibtisch wird immer größer. Du musst den Spagat zwischen Privatem und Beruflichem meistern und die ganz persönliche Verschnaufpause muss einfach mal ausfallen. Innehalten und Selbstreflexion sind wichtig, um wieder einen Fokus zu setzen. Wofür lohnt es sich wirklich, Zeit aufzuwenden, welche Termine kann ich absagen und welche Aufgaben delegieren?
Ob im Beruflichen oder im Privaten: Sicher gibt es da immer irgendwas, das sich zum Positiven verändern lässt. Oftmals schleichen sich im Alltag Verhaltensmuster ein, die sich auf andere auswirken. Ein Beispiel: Du bemerkst, dass die Motivation in Deinem Team abnimmt, ohne konkrete Ursachen dafür zu erkennen. Selbstreflexion führt Dich an der Stelle zu der Frage, wie motiviert Du selbst bist und inwiefern Du diese Motivation auch vorlebst? Die Selbstreflexion gibt dir die Möglichkeit, mehr über deine eigenen Stärken und Schwächen, über Deine Wünsche, Vorlieben und Eigenarten zu erfahren. Dadurch schaffst Du die besten Voraussetzungen, aktiv etwas an bestimmten Einstellungen oder Verhaltensmustern zu verändern.
Inmitten des durchgetakteten Alltags erkennen viele Menschen nicht ihr ganzes Potenzial. Viele Talente liegen brach, weil schlichtweg keine Zeit bleibt, sie zu erkennen und voll auszuschöpfen. Selbstreflexion ist oftmals der Auslöser dafür, die eigene Komfortzone zu verlassen und Wagnisse einzugehen.
Schon kurze Momente der Selbstreflexion können eine erhebliche Bereicherung in unserem Leben sein. Du schaffst dadurch die Möglichkeit, Dir Dinge bewusst zu machen, die im Alltag schnell hinten über fallen.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Selbstreflexion ist kein Termin, den Du wie ein Meeting in Deinen Planer eintakten und abarbeiten kannst. Es ist ein Prozess, der eigentlich niemals abgeschlossen ist. Die Zeit vor dem Jahreswechsel ist oft eine wunderbare Gelegenheit, sich mehr Zeit für diesen Prozess zu nehmen. Irgendwann hat sich auch der letzte Geschäftspartner in den Weihnachtsurlaub verabschiedet, das Mailfach ist geschlossen und alle Geschenke verpackt.
Wer jetzt die stillen Momente in der Zeit vor dem Jahreswechsel dazu nutzt, sich selbst und sein eigenes Handeln im Privaten und im Beruflichen zu reflektieren, kann aus den eigenen Erfahrungen lernen und Fehler in Zukunft vermeiden. Du kannst neue Perspektiven einnehmen und Situationen der Vergangenheit aus mehreren Blickwinkeln betrachten.
Von Deinem persönlichen Jahresrückblick profitierst Du in vielerlei Hinsicht:
Das erfordert oft auch Mut, denn es bedeutet, sich selbst Fehler einzugestehen, den Finger in die Wunde zu legen und Schwachstellen zu identifizieren. Schlussendlich können diese Erkenntnisse aber dazu führen, dass Du künftig bessere Entscheidungen triffst, anders mit Problemen umgehst und auch Deine Kommunikation mit anderen veränderst. Das kann zu einem bewussteren Umgang mit Deinen Mitmenschen führen – sowohl mit Kollegen im Büro als auch mit Freunden und in der Beziehung.
Es ist für viele Menschen Tradition geworden, mit guten Vorsätzen ins neue Jahr zu starten. Bevor Du aber voller Tatendrang diese Vorsätze angehst, solltest Du noch einmal einen Schritt zurücktreten und das vergangene Jahr reflektieren. Doch wie kann das eigentlich gelingen?
Mit diesen Fragen kannst Du Dich und Dein Verhalten reflektieren
Mit diesen Fragen kannst Du neue Vorsätze für das kommende Jahr fassen
Dies ist nur eine kleine Auswahl der Fragen, die dir dabei helfen, Bilanz zu ziehen vom letzten Jahr. Auf dieser Basis kannst Du dann den Blick nach vorn richten und neue Vorsätze für Dein berufliches und Dein privates Fortkommen fassen.
Es gibt für die innere Einkehr und die Selbstreflexion keine To-Do-Anleitung, die Du einfach abarbeiten kannst. Dennoch geben wir Dir gerne einige Impulse an die Hand, wie Du die Zeit zur Selbstreflexion aktiv gestalten kannst.
Selbstreflexion ist wie schon erwähnt, ein Prozess, der nicht nur einmal im Jahr stattfinden sollte. Du kannst dies ganz bewusst in Deinen Alltag integrieren. Insbesondere in Situationen, bei denen Du Dich im Nachhinein über Deine Reaktion und Dein Verhalten geärgert hast, solltest Du genau das zeitnah reflektieren. Der US-amerikanische Lehrer Terry Burton hat dafür das einfach anzuwendende „Burton’s Model of Reflection“ entwickelt, das Dir dabei helfen kann, Dein Handeln kritisch zu hinterfragen.
Du kannst dieses Modell konkret nach einem besonderen Vorfall anwenden, den Du im Nachhinein noch einmal reflektieren möchtest.
What?
In diesem Teil des Selbstreflexionsprozesses führst Du Dir noch einmal vor Augen, was genau passiert ist. Reflektiere Deine Rolle und Dein Verhalten in dem Geschehnis und auch, wie andere darauf reagiert haben. Wie haben sich die anderen verhalten und warum? Überlege Dir auch, warum Dich gerade diese Situation so sehr beschäftigt.
So what?
In diesem Schritt analysierst Du das, was passiert ist und was Du hättest besser machen können. Frage Dich selbst, welche Auswirkungen Dein Verhalten hatte, wie Du Dich gefühlt hast in der Situation und welche Verantwortung Du selbst für die Umstände und den Ausgang der Situation trägst.
Now what?
In der letzten Phase des Reflexions-Prozesses denkst Du darüber nach, was Du als nächstes tun wirst und welche Konsequenzen Dein Handeln haben wird. Das Ziel ist es, ähnliche Situationen in Zukunft besser zu meistern und Dein Verhalten auf der Basis der Erkenntnisse der Selbstreflexion anzupassen. So kannst Du Fehler in vergleichbaren Situationen vermeiden und aus der Situation lernen.
Nutze den anstehenden Jahreswechsel doch dazu, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und mit einem positiven Mindset in das neue Jahr zu starten. Unsere Coaches stehen Dir bei diesem Prozess gerne zur Seite.