Sie gehören zu unserem beruflichen und privaten Alltag und treten immer dann auf, wenn zwei oder mehrere Personen auf einander treffen: Konflikte. Damit sie nicht eskalieren, braucht es ein gutes Konfliktmanagement. Nur dadurch ist eine konstruktive Auseinandersetzung mit der konfliktbehafteten Situation und die Ableitung geeigneter Lösungsansätze möglich.
Von einem Konflikt ist immer dann die Rede, wenn unterschiedliche Meinungen und Interessen aufeinander treffen, die unvereinbar scheinen. Da sie sich allerdings nicht vermeiden lassen, müssen wir einen Weg finden, sie gezielt und effektiv zu steuern, um die negativen Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.
Ganz nach dem Motto „Den Kopf in den Sand zu stecken, verbessert die Aussicht nicht“ verfolgt erfolgreiches Konfliktmanagements das allgemeine Ziel der systematischen Auseinandersetzung mit den Konfliktursachen.
Aber…wie kommen wir denn jetzt vom Konflikt in die Lösung?
1. Phase:
Einer muss die Initiative ergreifen: Du hast das Gefühl, negative Spannungen beherrschen das Team? Die Atmosphäre hat sich verändert oder ein aktuelles Problem wird von einem Kollegen nicht angesprochen? Die wichtigste und gleichzeitig schwierigste Phase im Konfliktmanagement ist die erste. In dieser muss eine der beteiligten Konfliktparteien den Mut finden und proaktiv das Gespräch aufsuchen. Vermeide es, das Gespräch aufzuschieben, um so einer Ausbreitung und Verhärtung des Problems im gesamten Team vorzubeugen.
2. Phase:
Das Konfliktgespräch beginnt: Nachdem sich alle Konfliktparteien zusammen gefunden haben, ist es in Phase 2 wichtig, dass der/die Initiator/in des Gesprächs frei erzählen darf ohne dabei unterbrochen zu werden. Die andere Konfliktpartei übernimmt zunächst ausschließlich die Rolle des aktiven Zuhörers, welche sich für das eigene Verhalten nicht rechtfertigt. Erst zu einem späteren Zeitpunkt bringt sie die eigene Sicht auf die Situation zum Ausdruck. Gegebenenfalls ist gleich zu Beginn eine Rollenklärung sinnvoll, um Unklarheiten und/oder Missverständnissen vorzubeugen.
3. Phase:
Die Hintergründe des Konflikts ermitteln: Wir kommen nun zum analytischen Teil des Gesprächs, in welchem der Zuhörer eine aktivere Rolle einnimmt. Es geht nun darum, durch Nachfragen die Zusammenhänge der Spannung zu klären und somit ein Gesamtbild des Konflikts und dessen Hintergründe zu konstruieren. Beispielhaft könnte hier danach gefragt werden, wann die Spannung das erste Mal spürbar geworden ist und was mögliche Gründe dafür waren.
4. Phase:
Ausdruck von Wünschen und Erwartungen: Nachdem die 3. Phase abgeschlossen und der Blick bisher nur auf die Vergangenheit gerichtet war, schauen wir ab Phase 4 in die Zukunft. Denn hier geht es nun darum, die eigenen Wünsche und Erwartungen, um den Konflikt/die Spannungen langfristig zu reduzieren vor zu tragen. Achte darauf, dass die Forderungen realistisch und umsetzbar sind. Formuliere dabei immer in der Ich-Perspektive, indem Du bspw. Sätze wie „Ich würde mir wünschen, dass…“ bildest. Hierdurch schaffst Du ein hohes Maß an Akzeptanz bei Deinem Gegenüber.
5. Phase:
Lösungsmöglichkeiten suchen: Alle Konfliktparteien sind daran interessiert, den Konflikt aus dem Weg zu räumen? Großartig! Dann kann in Phase 5 aktiv nach passenden Lösungen gesucht werden, die von allen akzeptiert werden. Aber Achtung! Auch wenn Du die Sache schnell zu Ende bringen willst, reflektiere immer auch die Umsetzbarkeit der Lösungsvorschläge. Nur so kann eine spätere Enttäuschung und ggf. ein weiterer Konflikt vermieden werden!
6. Phase:
Kompromiss finden und kooperieren: Wir haben das Ende des Konfliktgesprächs erreicht! Nachdem die verschiedenen Vorschläge gesichtet und reflektiert wurden, wird nun die von allen akzeptierte Lösung fixiert und festgehalten. Wichtig dabei ist, dass jede der Konfliktparteien das Gespräch mit einem guten Gefühl verlässt und die Spannungen erfolgreich aufgelöst wurden!
Da viele Konflikte aufgrund von Missverständnissen entstehen, empfehlen wir, dem Gegenüber von Anfang an aktiv und genau zuzuhören. Hierdurch lassen sich viele Spannungen bereits frühzeitig vermeiden.
Du willst bei jedem Punkt nachhaken oder etwas erwidern? Versuche, die Perspektive der anderen Person einzunehmen, um ihre Ansicht besser nachvollziehen zu können. Hättest Du an ihrer Stelle womöglich genauso gehandelt?
Frage Dich, wo Du selbst Fehlergemacht hast. Dabei geht es nicht darum, einen Schuldigen für die Situation zu finden, sondern Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen.
Du fühlst Dich mit einer Situation oder Entscheidung im Team nicht wohl? Sprich Deine Bedenken/Gefühle gleich von Anfang an ehrlich und offen an, um so einem späteren Konflikt aus dem Weg zugehen.
Du möchtest Dich gerne zum Thema „Konfliktmanagement“ beraten lassen und suchst nach Unterstützung? Dann melde dich bei uns.