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13.04.2022
Kategorie Magazin

Mit diesen Bewerberfragen müssen Arbeitgeber rechnen

Der Arbeitsmarkt hat sich geändert und mit ihm auch die Situation im Vorstellungsgespräch. Während sich einst Bewerber mit zittrigen Knien den Fragen des Personales stellen mussten, stehen nun auch Arbeitgeber selbst Rede und Antwort. Insbesondere in den Branchen, in denen ein akuter Fachkräftemangel herrscht, müssen nicht mehr die Bewerber im Vorstellungsgespräch überzeugen, sondern andersrum die Arbeitgeber die Kandidaten. Unternehmen müssen sich als geeigneten Arbeitgeber präsentieren, der Perspektiven bietet und ein lebenswertes Arbeitsumfeld. Stichwort: Employer Branding. Damit du bestens vorbereitet bist und auch auf unangenehme Fragen eine Antwort parat hast, präsentieren wir dir an dieser Stelle die Top Bewerberfragen an Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch.

Qualifizierte Kandidaten sind oft sehr neugierig im Vorstellungsgespräch

Wird eine qualifizierte Fachkraft zum Bewerbungsgespräch eingeladen, dann geht es nicht mehr darum festzustellen, ob er oder sie ins Unternehmen passt. Vielmehr klopfen die Kandidaten potenzielle Arbeitgeber ab und stellen – wie es zuvor andersherum üblich war – direkte Fragen. Am Ende entscheidet der Bewerber, ob er bei dir arbeiten möchte oder nicht. Mit diesen Bewerberfragen musst du im Gespräch rechnen.

1. Warum ist die Stelle frei?

Ja, warum ist die Stelle eigentlich noch frei, wenn das Unternehmen doch zu den begehrten Arbeitgebern gehören möchte, um die sich die Fachkräfte reißen?
Mögliche Antwort: Wir wollten auf einen Kandidaten warten, der zu 100% in unser Unternehmen passt und eine langfristige Zusammenarbeit anstrebt. Dafür scheinen Sie genau der Richtige zu sein!

2. Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in 2 bis 5 Jahren?

Mit dieser Frage möchte der Bewerber natürlich seine Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen abklären. Kann ich in diesem Unternehmen Karriere machen?

Mögliche Antwort: Wir haben einen langfristigen Plan entwickelt, der eine 20%ige Umsatzsteigerung zum Ziel hat. Damit wollen wir expandieren und auch international Geschäftsstellen eröffnen.

Achtung: Du solltest immer im Hinterkopf behalten, dass dir ein Fremder gegenübersitzt, der auch unlautere Absichten haben könnte. Verrate an dieser Stelle also keine Internas, mit denen die Konkurrenz etwas anfangen kann.

3. Welcher Part des Jobs könnte mich als Teammitglied am meisten frustrieren?

Mit dem gleichen Hintergrund haben Personaler früher die Bewerber nach ihren Fehlern und Schwächen befragt. Wichtig: Hier ist eine ehrliche Antwort gefragt. Keinesfalls solltest du an dieser Stelle auf Phrasen zurückgreifen wie: “Sie werden nur darüber frustriert sein, dass der Arbeitstag irgendwann zu Ende ist.”

Mögliche Antwort: Einige Kollegen empfinden die bürokratischen Hürden und den umfangreichen Papierkram als größtes Hindernis an ihrer Arbeit. Wir suchen aktuell nach einer Lösung und wollen einen Mitarbeiter einstellen, der sich nur darum kümmert. Ihnen bleibt dann mehr Zeit für Ihre Kernarbeit.

4. Was wäre mein erstes Projekt?

Ein Bewerber, der diese Frage stellt, möchte wissen, wie viel Verantwortung er bereits am Anfang bekommt und ob das Unternehmen ihn mit konkreten Aufgaben betrauen kann. Auch hier musst du wieder etwas vorsichtig sein mit der Herausgabe sensibler Informationen.

Mögliche Antwort: Es wartet bereits ein spannendes Projekt aus dem Bereich des Flugzeugbaus auf Sie, in das Sie als Projektleiter einsteigen können.

5. Wie viele Kandidaten sind für diese Stelle in der engeren Auswahl?

Der Bewerber möchte seine Position ausloten, mit der er sein Gehalt verhandeln kann. Daher solltest du ihm auf keinen Fall das Gefühl vermitteln, er sei der einzige.

Mögliche Antwort: Es haben sich bereits einige Kandidaten auf diese Stelle beworben, aber wir würden uns freuen, Ihnen einen Arbeitsvertrag anbieten zu können.

Brauchst du noch weitere Tipps aus der Praxis? Dann sind wir gerne für dich da!

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