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03.04.2024
Kategorie Magazin

Stress reduzieren durch ein bewusstes Mindset

In unserer modernen, digitalisierten Welt nimmt die Stressbelastung zu. Durch die ständige Erreichbarkeit kommt auf irgendeinem Kanal immer eine Nachricht, die noch beantwortet werden will. Ein Abschalten von den Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten ist dadurch kaum noch möglich. Auch wenn viele Menschen in der Theorie wissen, dass Stress schädlich ist, gelingt es ihnen nicht, aus der Mühle auszusteigen. Daher findest Du in diesem Beitrag Tipps und Unterstützung dabei, wie Du Stress in Deinem Leben nachhaltig reduzieren kannst.

Ab wann beginnt Stress eigentlich?

Stress ist eine Reaktion des Körpers auf Belastungen und Herausforderungen, die als Bedrohung für das körperliche oder emotionale Gleichgewicht wahrgenommen werden. Der Zeitpunkt, an dem Stress beginnt, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Es hängt von der individuellen Wahrnehmung, der persönlichen Widerstandsfähigkeit (Resilienz) und auch den aktuellen Lebensumständen ab. Wer beispielsweise privat aktuell erheblichem Stress ausgesetzt ist, empfindet auch berufliche Herausforderungen wesentlich schneller als stressig.

Stress ist ursprünglich eine Hilfestellung Deines Körpers

Grundsätzlich ist Stress ein Rettungsmechanismus Deines Körpers, um schnell eine akute Gefahrensituation verlassen zu können. Durch den Anstieg von Hormonen wie Adrenalin und Cortisol soll kurzfristig die Leistungsfähigkeit gesteigert werden – das war für unsere Ahnen wichtig, um schnell vor einem Angreifer flüchten zu können.

In der modernen Welt lauern nun aber „Gefahren“ anderer Natur, die keine schnelle Flucht zulassen. Dazu gehören vorwiegend eine Dauerbelastung am Arbeitsplatz oder die permanente Informationsflut, der wir den Tag über ausgesetzt sind. Da der menschliche Körper nicht auf eine permanente Stressbelastung ausgelegt ist, wird er dadurch leicht krank.  

Eustress vs. Disstress: Die verschiedenen Arten von Stress

Als Disstress wird negativer Stress bezeichnet, der entweder als Reaktion auf unmittelbare Belastungen oder Herausforderungen auftritt oder chronisch aus einer langfristigen oder wiederkehrenden Belastung. Typisch dafür sind finanzielle Sorgen, eine anhaltende Arbeitsbelastung, familiäre Konflikte oder chronische Krankheiten. Disstress kann schwerwiegende Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben. Umso wichtiger ist es, negativen Stress zu reduzieren und Wege zu finden, die schädliche Situation zu beenden.

Eustress dagegen erfordert keinen Handlungsbedarf. Es handelt sich dabei um positiven Stress, der aus einem motivierenden oder aufregenden Ereignis resultiert. Das kann eine Beförderung oder die Geburt eines Kindes sein. Positiven Stress musst Du nicht reduzieren, da er förderlich für das persönliche Wachstum und die Leistungsfähigkeit ist.

Stress wird oftmals durch das eigene Mindset ausgelöst

In der Arbeitswelt entsteht Stress meistens durch Druck, Spannungen oder Veränderungen. Oftmals entstehen auch ungesunde Konstellationen aus einem engen Zeitplan, unerwarteten Hindernissen, die plötzlich entstehen und der Verantwortung, verschiedene Interessengruppen zufriedenzustellen. Häufig ist es gar nicht primär die äußere Situation, die Stress auslöst, sondern unser eigenes Mindset.

Der innere Kritiker verlangt nach Perfektion

Viele Menschen haben einen inneren Kritiker in sich, der nach Perfektion verlangt. Der Gedanke, dass alles nicht nur gut, sondern perfekt sein muss, führt zu einem hohen Maß an Selbstkritik und Angst davor, Fehler zu machen oder den eigenen Standards nicht gerecht zu werden. Auch das eigene Zeitmanagement ist davon betroffen. Obwohl vielleicht der Status quo der Aufgabenerledigung ausreicht, verwenden wir noch zwei weitere Stunden damit, alles hübsch zu machen, während wichtigere Aufgaben liegen bleiben.

Negativ ausgerichtete Denkmuster als Stressfaktor

Die Art und Weise, wie wir Dinge wahrnehmen, hat einen erheblichen Einfluss auf unser Stressempfinden.

Ein Beispiel:

Für einen Projektvorschlag erhält der Verantwortliche neben vieler positiver Rückmeldungen auch konstruktive kritische Kritik. Er setzt den Fokus auf die kritischen Rückmeldungen, fühlt sich angegriffen, zweifelt an sich selbst und verliert die Motivation. Er bewertet seine eigenen Fähigkeiten und Leistungen als negativ, statt die konstruktiven Vorschläge als Chance zur Optimierung zu sehen.

Durch ein permanent negatives Denken werden Erfolge verdrängt. Es entsteht eine stark negativ gefärbte Wahrnehmung, ein Gefühl des permanenten Versagens und der eigenen Unzulänglichkeit. Das ist purer Stress für Körper und Geist.

Stress durch Vergleiche mit anderen

Wir Menschen neigen leider dazu, uns mit anderen zu vergleichen. Statt uns auf die eigene Leistung zu fokussieren, schauen wir nach links und rechts, um uns selbst zu bewerten. Diese sehr subjektive Einschätzung, in der wir häufig den Fokus auf unsere vermeintlichen Schwächen legen, führt dazu, dass wir unrealistische Erwartungen und Standards an die eigene Leistungsfähigkeit stellen. Ein typisches Beispiel ist eine junge Führungskraft, die zum ersten Mal Personalverantwortung hat und sich mit ihrem erfahrenen Kollegen vergleicht. Dass hier die eigenen Erwartungen nicht erfüllt werden können, ist eine selbsterfüllende Prophezeiung.  

Führung und psychische Gesundheit

Führungskräfte leiden besonders häufig unter ungesundem und negativem Stress. Das ist für sie selbst schlecht, hat aber auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit des gesamten Teams. Umso größer ist der Handlungsbedarf, Stress in Führungsrollen zu reduzieren. Die DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) hat eine Broschüre zum Thema „Führung und psychische Gesundheit“ herausgegeben. Aus den vorgestellten Forschungsergebnissen wird deutlich, wie wichtig eine gesunde Selbstführung für die Gestaltung eines ebenso gesunden Arbeitsumfeldes ohne Druck und Stressbelastung ist.

Ursachen für eine zunehmende Stressbelastung bei Führungskräften

Durch die Digitalisierung und vielen weiteren Gründen stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, sich immer wieder neu aufzustellen und sich flexibel an die sich ändernden Marktbedingungen anzupassen. Führungskräfte stehen dabei in der großen Verantwortung, die nötigen Strukturen und Rahmenbedingungen dafür zu schaffen – was nicht selten mit großem Stress verbunden ist.

Vier Gründe, warum Führungskräfte überdurchschnittlich gestresst sind:

  1. Veränderungsmanagement
    Durch einen sich ständig ändernden Wettbewerb müssen Führungskräfte ihre Teams gut durch diese Prozesse führen. Dies erfordert ein professionelles Change-Management und die Fähigkeit, mit den eignen Unsicherheiten umzugehen, ohne dass diese auf das Team ausstrahlen.

  2. Diversität der Teams
    Diverse Teams bestehen aus Menschen unterschiedlichen Alters, verschiedener Geschlechter und unterschiedlicher kultureller Hintergründe. Daraus resultieren neben den vielen Vorzügen aber auch Herausforderungen, die an die Führung gestellt werden. Dazu gehören Kommunikationsbarrieren sowie Konflikte und Spannungen durch unterschiedliche Perspektiven.

  3. Digitale Arbeitsmodelle
    Ebenso wie diverse Teams bringen auch neue Arbeitszeitmodelle Herausforderungen mit sich. Bei einer kollaborativen und cloud-basierten Zusammenarbeit müssen neben den technischen Voraussetzungen auch die Rahmenbedingungen für einen guten und regelmäßigen Austausch geschaffen werden.

Führungskräfte tragen die Hauptverantwortung für das Wohlergehen ihres Teams und gleichzeitig den Erfolg der zugewiesenen Projekte. Diese Verantwortung erzeugt einen hohen Druck und Stress, der auf Dauer meistens krank macht, wenn es nicht gelingt, diesen Stress nachhaltig zu reduzieren.  

Das sind typische Anzeichen von negativem Stress

Stresssymptome entstehen oftmals schleichend und wirken sich auf verschiedene Bereiche Deines Körpers aus:

Körperliche Symptome von Stress sind häufig:

  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Verspannungen im Nacken, Schultern oder Rücken
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall
  • Muskelschmerzen und -spannungen
  • Herzrasen oder erhöhter Blutdruck
  • Schlafstörungen wie Einschlaf- oder Durchschlafprobleme

Daneben können auch psychische und kognitive Symptome auftreten:

  • Reizbarkeit oder Gereiztheit
  • Angstzustände oder Sorgen
  • Traurigkeit oder depressive Stimmung
  • Stimmungsschwankungen
  • Gefühl der Überforderung oder Hilflosigkeit
  • Konzentrationsprobleme oder Gedächtnislücken
  • Schwierigkeiten beim Entscheiden oder Problemlösen
  • Übermäßiges Grübeln oder Gedankenkreisen

Wie lässt sich Stress nachhaltig reduzieren?

Der deutsche Ökonom und Wirtschaftsautor Siegfried Santura hat den Weg zum Umgang mit Stress in einem Satz zusammengefasst:

              „Stressquellen lassen sich nicht einfach ausschalten, wir können aber den Umgang mit ihnen zu unseren Gunsten verbessern.“

Stress zu reduzieren, gelingt am Ende nur dann, wenn Du Dein Mindset darauf ausrichtest, den Blickwinkel anpasst und mehr Ressourcen in Deine mentale Stärke investiert.

Ärgernissen und Herausforderungen mit Gelassenheit begegnen

Alltäglichen Situationen mit mehr Gelassenheit zu begegnen, ist tatsächlich etwas, das viele Menschen lernen müssen. Es lassen sich nicht sämtliche Ärgernisse aus dem Leben vertreiben. Ebenso wenig ist es in der Praxis möglich, diese Tage zu vermeiden, in denen gefühlt nichts so funktioniert wie geplant. Verändern lässt sich aber die Haltung, mit der Du diesen Dingen begegnest.

Entspannung & Achtsamkeit lernen als wichtige Voraussetzungen für Gelassenheit

Wächst die Arbeitsbelastung, dann verliert sich schnell der Blick für die eigene körperliche und seelische Gesundheit. Um Stress zu reduzieren, ist es wichtig, jeden Tag bewusst Momente der Achtsamkeit und des Innehaltens einzurichten. Helfen können dabei gezielte Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen. Jeder Mensch empfindet dabei etwas anderes als entspannend.

Stress reduzieren durch Entspannung im Alltag: Tipps & Ideen

  • Täglich 30 Minuten Spaziergang durch die Natur
  • Mentales Training und Meditation
  • Yoga mit körperlichen und / oder geistigen Übungen
  • MBSR steht für „Mindfulness-Based Stress Reduction“
  • Autogenes Training als mentale Entspannungsmethode

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der Fokus auf das Hier und Jetzt. Gerade in besonders stressigen Zeiten sind die Gedanken häufig schön bei der nächsten und übernächsten Aufgabe. Das kostet nicht nur unnötig Zeit, sondern hemmt die Produktivität und führt wiederum zu Stress.

Mentale Stärke aufbauen

Mentale Stärke kann Stress reduzieren und die körperliche und geistige Gesundheit fördern. Du kannst damit aus schwierigen Situationen gestärkt hervorgehen und Deinen Fokus auf das setzen, was gut funktioniert hat. Ein Weg zu mentaler Stärke ist, die richtige Wahrnehmung zu lernen. Das bedeutet, Du betrachtest das, was ist, mit einer gesunden Distanz und möglichst ohne Wertung.

Ein Beispiel:

Nehmen wir dabei noch einmal das obige Beispiel der Kritik an einem Projektvorschlag. Nimmst Du die konstruktiv-kritischen Anmerkungen sachlich wahr, ohne Dich dabei persönlich angegriffen zu fühlen, sparst Du einerseits Kraft. Du kannst die Hinweise außerdem viel produktiver nutzen, dabei oft Zeit einsparen und mit einem positiven Gefühl in die nächste Herausforderung starten.

Mentale Stärke aufzubauen, bedeutet gleichzeitig, sich Schwächen einzugestehen und dafür Hilfe zu aktivieren – beispielsweise durch spezielle Coachings und Seminare. Wichtig für den Aufbau mentaler Stärke ist auch die Fähigkeit, zu akzeptieren, was ist. Ein Kunde ist spontan doch abgesprungen und hat sich für einen Wettbewerber entschieden? Dann lohnt es sich, einmal kritisch mit dem Team mögliche Ursachen zu reflektieren – danach aber loszulassen und den Blick wieder nach vorn zu richten.

Ein besseres Zeitmanagement

Das Thema Zeitmanagement kann ein ganzes Buch füllen – daher sollen an dieser Stelle nur kleine Impulse gegeben werden. Das Ziel eines guten Zeitmanagements ist es, die anfallende Arbeit möglichst stressfrei und effektiv in der Zeit zu erledigen, die Dir dafür zur Verfügung steht. Dazu müssen Prioritäten gesetzt, Aufgaben gut verteilt und Zeitverschwender richtig identifiziert werden.

Tipps & Ideen für ein besseres Zeitmanagement:

  • Terminblocker setzen für konzentrierte Arbeitszeiten
  • Ausreichend Pausen & Bewegung einplanen
  • Dreck-Weg-Tage mit dem gesamten Team einrichten
  • Aufgaben priorisieren (z. B. nach dem Eisenhower-Prinzip)

Stress reduzieren mit dem transaktionalen Stressmodell

Das transaktionale Stressmodell wurde von dem US-amerikanischen Psychologen Richard S. Lazarus aufgestellt. Er betrachtet darin Stress als das Ergebnis einer fortlaufenden Interaktion zwischen einem Menschen und seiner Umwelt.

Das Modell betont zwei entscheidende Prozesse, die Einfluss nehmen auf den Stress:

  1. Der Bewertungsprozess
    Der Mensch bewertet ständig die Anforderungen seiner Umwelt und die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen. Das kann bewusst oder unbewusst geschehen.  Dabei wird die Art der Bewertung noch einmal unterteilt. Die primäre Bewertung bezieht sich darauf, ob eine Situation als potenziell bedrohlich eingeschätzt wird und die sekundäre Bewertung ist die Einschätzung, ob die Situation mit den eigenen Fähigkeiten bewältigt werden kann oder nicht.

  2. Der Reaktionsprozess
    Nach der Bewertung reagiert der Mensch auf diese emotional, kognitiv oder verhaltensbezogen.

Wird etwa die aktuelle Arbeitssituation als besonders belastend bewertet, dann reagiert der Körper mit Stress darauf. Es müssen nun Bewältigungsstrategien gefunden werden, um Stress zu reduzieren bzw. den Umgang damit zu verbessern.

Primäre und sekundäre Bewertung, Reaktion und Bewältigungsstrategien stehen dabei in einer ständigen Wechselbeziehung zueinander. 

Wie lassen sich die Erkenntnisse aus dem Modell in die Praxis umsetzen?

Stress reduzieren kannst Du bereits an dem Punkt der Bewertung. Durch mehr Selbstvertrauen, Resilienz und mentale Stärke kann es Dir gelingen, Situationen als weniger bedrohlich einzustufen und im Rahmen der sekundären Bewertung auch Deine eigenen Ressourcen viel besser einschätzen. Außerdem ist die Wahl einer geeigneten Bewältigungsstrategie wichtig. Hier gibt es unterschiedliche Herangehensweisen:

✓ Problemorientierte Herangehensweise
Du gehst das Problem aktiv an, bis es gelöst ist.

✓ Emotionsorientierte Stressbewältigung
Du konzentrierst Dich darauf, die emotionalen Auswirkungen zu verändern, die der Stress in Dir auslöst.

Bewertungsorientierte Stressbewältigung
Du veränderst die Bewertung der Situation und damit auch Dein Stresslevel.

Die Quintessenz: Stress reduzieren durch die Arbeit am Mindset

Stress ist weniger eine Tatsache als das Ergebnis des eigenen Empfindens und der Reaktion des Körpers auf diese Wahrnehmung. Die Arbeit am eigenen Mindset ist damit eine effektive Strategie zur Bewältigung von Stress. Du hast es selbst in der Hand, ein positives Mindset zu kultivieren – indem Du mehr mentale Stärke aufbaust, Zeiten der Achtsamkeit und Entspannung in Deinen Alltag integrierst. Werde zudem gelassener im Umgang mit der Informations- und Nachrichtenflut und verbessere Dein eigenes Zeit- und Selbstmanagement. Am Ende lautet die Gleichung: Weniger Stress ist mehr Lebensqualität.


In Anbetracht der stetig wachsenden Herausforderungen und Belastungen in unserer modernen Welt ist es unerlässlich, Strategien zu entwickeln, um Stress nachhaltig zu reduzieren und somit die eigene Lebensqualität zu verbessern. Unser Stressmanagement Coaching bietet individuelle Unterstützung und praxiserprobte Techniken, um das eigene Mindset zu stärken, Entspannung und Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren und ein effektiveres Zeitmanagement zu entwickeln. Durch die Arbeit an unserem inneren Selbst können wir nicht nur den Umgang mit Stressquellen verbessern, sondern auch unsere Resilienz steigern und eine gesündere Work-Life-Balance erreichen. Investiere in Deine mentale Gesundheit und vereinbare ein persönliches Stressmanagement Coaching, um den Weg zu einem stressfreieren und erfüllteren Leben zu beginnen.

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