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06.04.2022
Kategorie Magazin

Selbstzweifel: Vom Hindernis zur Chance – So machen Zweifel eine bessere Führungskraft aus Dir

Jeder Leistungssportler mit Goldmedaillen um den Hals kennt es: Die Momente des Zweifelns, in denen die eigenen Fähigkeiten hinterfragt werden. Auch Führungskräfte sind nicht vor Selbstzweifeln geschützt und müssen gleichzeitig ein Gefühl der Sicherheit, der Zuversicht und der Stabilität an ihre Mitarbeitenden weitergeben. Ein unlösbarer Konflikt? Keinesfalls, denn Selbstzweifel haben auch ihre positive Seite und können für Führungskräfte durchaus produktiv sein.

Selbstzweifel – Die positive Seite

Insbesondere junge Führungskräfte sehen sich in Meetings oftmals mit der geballten Erfahrung älterer Kollegen konfrontiert. Da stellt sich automatisch die Frage: Kann ich mit meinem jungen Erfahrungsschatz dort mithalten und einen produktiven Beitrag leisten? Wenn Du auch gerade an dem Punkt stehst, Dir diese Frage zu stellen, solltest Du eines im Blick haben: Selbstzweifel sind immer das Tor zur Selbstwahrnehmung und damit auch zu der Fähigkeit, eigene Schwachstellen zu identifizieren und diese durch gezieltes Handeln zu überwinden.

Gleichzeitig führen Dich die Selbstzweifel auch zu einem anderen Punkt: Der Erkenntnis Deiner außergewöhnlichen Fähigkeiten, die Dir überhaupt erst den Weg in die Führungsetage geöffnet haben. Als junge Führungskraft besitzt Du Kompetenzen, die ältere Kollegen nicht mitbringen. Laut einer Harvard-Studie gehen junge Führungskräfte wesentlich optimistischer, motivierter und offener auf neue Aufgaben zu und sehen Veränderungen al Chance.

Die Studie basiert auf den Erkenntnissen von 65.000 Führungskräften weltweit in unterschiedlichen Branchen und Positionen. Dabei zeigte sich, dass Führungskräfte, welche an ihren Fähigkeiten zweifeln, in der Regel zuverlässig sind, am meisten lernen und sich am stärksten weiterentwickeln.

Die Forscher der Harvard Business School fanden heraus, dass es gerade die jungen Führungskräfte sind, die am ehesten unter Selbstzweifeln leiden. Allerdings ist es genau diese Gruppe, die am meisten von den positiven Auswirkungen der Zweifel profitiert. Junge Führungskräfte, die an ihren Fähigkeiten zweifeln, tendieren nämlich dazu, mehr zu lernen und sich stetig weiterzuentwickeln. Sie suchen nach Feedback von anderen und versuchen so, ihre Schwächen zu erkennen und an ihnen zu arbeiten. Sie gehen mit einer positiven Einstellung an ihre Arbeit heran und sehen Herausforderung als Chance für ihr persönliches Wachstum – dies trägt dazu bei, dass sie gleichzeitig erfolgreicher in ihrer Position werden.

Führungskräfte mit weniger Selbstzweifeln hingegen neigen eher dazu, in ihrer Komfortzone zu bleiben und Bestehendes beizubehalten – auch wenn es vielleicht nicht mehr optimal ist. Dies kann im Arbeitsalltag dazu führen, dass bestimmte Probleme nicht gelöst oder Chancen nicht genutzt werden. Die Studie macht auch deutlich: Gerade Selbstzweifel können – richtig interpretiert – einen großen Beitrag zur persönlichen Weiterentwicklung leisten.

Selbstmanagement gegen Zweifel: So kannst Du damit umgehen

Unsicherheiten gelten in unseren Breitengraden gerne als Schwäche. Wer nicht gleich mit dem Kopf gegen die Wand läuft, sondern vorher nochmal innehält, der wird eben überholt. Ein solches Hadern kann aber die Produktivität steigern, neue Wege aufzeigen und eine wichtige Grundlage für anstehende Entscheidungen sein.

Wer Selbstzweifeln den Kampf ansagt, statt vor ihnen wegzulaufen oder sich von ihnen unterkriegen zu lassen, der kann davon stark profitieren. Denn Selbstzweifel haben es in sich – immerhin handelt es sich hierbei um einen natürlichen Impuls des Gehirns, der uns vor Fehlern bewahren soll.  Besonders in jungem Alter ist man häufig von den eigenen Fähigkeiten überzeugt und traut sich vieles zu. Doch gerade durch diese Überheblichkeit können Fehler passieren. Hier setzen Selbstzweifel an: Sie bremsen uns aus und machen uns bewusster für unsere Handlungen sowie deren Konsequenzen. So können wir Schwachpunkte erkennen und an ihnen arbeiten.

Drei Tipps, wie du durch ein gezieltes Selbstmanagement gut mit Zweifeln umgehen kannst.

1. Zweifel als Teil der Persönlichkeit annehmen

Computer, Smartphones, Navis: All diese technischen Geräte zweifeln nicht, sondern liefern zuverlässig und sofort Ergebnisse. Dies wird gerne ebenso von Menschen und insbesondere von Führungskräften erwartet. Menschen sind aber keine Maschinen, sondern Persönlichkeiten mit Emotionen und einem Bauchgefühl. Selbst Zweifel zu haben, befähigt Führungskräfte dazu, die Zweifel ihrer Mitarbeitenden zu erkennen und zu verstehen. Daher solltest Du Selbstzweifel niemals als Barriere ansehen, sondern als Chance, Dich weiterzuentwickeln und auch für andere zu einer guten Führungskraft zu werden.

2. Zweifel in den Dialog einbinden

Kaum ein Schriftsteller hätte je ein gutes Buch geschrieben, wenn er nicht im kreativen Arbeitsprozess von Selbstzweifeln zerfressen worden wäre. Es gibt hier einen schmalen Grat zwischen toxischen und produktiven Selbstzweifeln, der nicht überschritten werden sollte. Produktiv sind Zweifel dann, wenn sie zum Hinterfragen anregen. Führungskräfte sollten die eigenen Zweifel in einen Dialog einbinden und andere (Kollegen oder Mitarbeitende) um ein fundiertes Feedback bitten.

3. Zweifel in aktives Handeln formen

Wer ins Zweifeln kommt, der hadert erst einmal, wälzt Themen im Kopf herum und reflektiert sie. Dieses passive Hadern kannst Du durch ein gutes Selbstmanagement in aktives Handeln umformen. Der Weg dorthin kann vielseitig sein. Besorge Dir das nötige Wissen, das Dir noch fehlt, verschaffe Dir Klarheit über den Sinn und erinnere Dich an Deine Fähigkeiten, um dein Selbstbewusstsein zu stärken.

Umgang mit Selbstzweifeln: So findest Du die Balance!

Zunächst solltest Du herausfindet, woher Deine Zweifel rühren. Habe ich Angst vor Misserfolg? Fühle ich mich nicht gut genug? Bin ich unterfordert/ langweile ich mich?…

 Wenn Du die Ursache ermittelt hast, kannst Du gezielt gegensteuern:

Folgende Tipps helfen dir hierbei:

  • Suche Dir Mentoren oder Freunde, die an Dich glauben und Dir Mut machen; mit positiver Energie lassen sich Blockaden leichter überwindet!
  • Informiere Dich! Je mehr Wissen Du hast, desto stärker ist Dein Selbstvertrauen
  • Setze Dir realistische Ziele! Große Träume inspirierend – aber nur solange Sie nicht utopisch bleiben
  • Lerne aus Misserfolgen! Jeder Fehler ist eine Chance für etwas Neues
  • Sage NEIN! Nicht jede Aufgabe ist etwas für Dich – vertraue auf Dein Bauchgefühl
  • Lobe Dich selbst! Gib Dir Anerkennung für Deine Erfolge – Du hast es Dir verdient!
  • Atme tief durch und visualisiere den Erfolg! Konzentriere Dich auf Deinen Weg, glaube an Dich & Deine Fähigkeiten.”
  • Feiere Deine Erfolge! Jeder Schritt nach vorn, egal wie klein, ist ein Erfolg.
  • Handle! Der beste Weg, sich zu transformieren, um Selbstzweifel zu überwinden, ist zu handeln, etwas Konkretes dagegen zu tun, es in kleine Schritte zu zerlegen und einfach irgendwo anzufangen. Jede Aktion ist besser als Zweifel, Untätigkeit, Lähmung, Grübeln!

Fazit: Du hast jetzt erfahren, warum Selbstzweifel gar nicht so schlecht für Dich sein müssen und weshalb Du sie als Chance begreifen solltest. Gerne unterstützten Dich unsere Coaches auf dem Weg, Deine Zweifel durch ein gutes Selbstmanagement in exzellente Führungsqualitäten umzuwandeln. Nimm dazu gerne Kontakt zu uns auf!

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