Als Leader gelangst Du irgendwann an den Punkt, an dem Du mit Deinen Mitarbeitern Kritikgespräche führst. Damit diese Gespräche für beide Seiten zu einem guten Ergebnis führen, ist es wichtig, konstruktive Kritik richtig zu äußern und wichtige Regeln einzuhalten. Daneben kommt es auch darauf an, selbst kritikfähig zu sein und das Feedback eines Mitarbeitenden oder einer anderen Führungskraft wertschätzend anzunehmen.
Allein der Begriff “Kritik” wird mit einer Art Maßregelung für ein Fehlverhalten assoziiert. In der Kindheit wurde Kritik geübt. Wenn beispielsweise die Hausaufgaben nicht gemacht wurden oder die Hosen wieder ein Loch hatte. Diese Art der Kritik diente in jungen Jahren der Erziehung. Sie sollte ein Lernverhalten provozieren, weil Hausaufgaben wichtig sind für die weitere schulische und berufliche Entwicklung. Zudem sollte man die Achtsamkeit für einen vorsichtigeren Umgang mit den eigenen Sachen wecken. Im beruflichen Kontext dient konstruktive Kritik ebenfalls in erster Linie dazu, sich weiterzuentwickeln. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, müssen wichtige Regeln eingehalten werden. Wie den Unterschied zwischen einer Maßregelung oder einem persönlichen Angriff und einem wirklich konstruktiven Feedback ausmachen.
Das sind die wichtigsten Regeln für konstruktive Kritik
Behalte immer im Hinterkopf: Konstruktiv kann Kritik nur dann sein, wenn sie Dein Gegenüber weiterbringt. Möchtest Du nur Deinem Ärger Luft machen, weil ein Projekt nicht gut gelaufen ist, dann warte lieber ab. Warte ab bis die inneren Wogen bei Dir geglättet sind. Führe Kritikgespräche niemals in emotional aufgeladenen Situationen. Die Gefahr ist groß, dass die Situation eskaliert und eine konstruktive Lösung zur Weiterentwicklung und Verbesserung in weite Ferne rückt.
Lange Zeit wurde im Management die Sandwich-Methode zur Äußerung von konstruktiver Kritik hochgelobt. Dabei beginnt ein Kritikgespräch mit einem Lob, im Anschluss folgen die kritischen Anmerkungen und das Gespräch wird mit einem Lob beendet. Tatsächlich kann diese Methode bei sehr sensiblen Mitarbeitern helfen, sie nicht zu verunsichern und das Kritikgespräch etwas abzumildern.
Auf der anderen Seite ist die Methode schnell durchschaut. Lob, das nur geäußert wird, um eine kritische Äußerung in Watte zu packen, wird nicht ernst genommen. Zudem wird die Anerkennung entwertet. Ein weiterer Nachteil: Die Kritik wird durch das Lob verwässert und erreicht am Ende nicht mehr das, was sie erreichen soll. Wird die Sandwich-Methode zu oft angewendet, setzt im Team eine Konditionierung ein. Sobald Du etwas Nettes sagst, wartet Dein Gegenüber auf einen Haken. Es bleibt also die Grundregel für konstruktive Kritik: Sage genau das, was Du zu sagen hast – zeitnah und nach den genannten Regeln.
Wer konstruktive Kritik äußert, sollte in der Lage sein, diese auch selbst anzunehmen. Dafür benötigst Du eine stabile Persönlichkeit, eine gute Selbsteinschätzung und die Bereitschaft, Dich weiterzuentwickeln. Kritikfähigkeit lebt von der Erkenntnis, dass der Lernprozess im Leben niemals abgeschlossen ist. Ein guter Weg ist es, Kritik sacken zu lassen, wenn sie beispielsweise per Mail geäußert wird. Reagiere nicht aus einer Wut heraus und impulsiv. Sei ehrlich zu Dir: Ist die Kritik berechtigt? Dann ist sie ein Geschenk an Dich, das Du für Deine weitere Entwicklung wunderbar nutzen kannst.
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