Du warst sicher schon einmal in der Situation, bei einem Projekt nicht weiterzukommen. Es fehlte an einer Stelle vielleicht eine fachliche Expertise oder an Ressourcen, die anstehenden Aufgaben umzusetzen. Mit einem guten Netzwerk hast Du Zugang zu Fähigkeiten und Wissen von anderen, die Dich weiterbringen können. Du kannst von anderen Menschen lernen, wirst auf aktuelle Entwicklungen und Trends Deiner Branche aufmerksam und kannst außerdem potenzielle Kunden, Geschäftspartner oder Investoren gewinnen.
Ein starkes Netzwerk bietet Dir Unterstützung in schwierigen Situationen. Du profitierst von den Erfahrungen und Perspektiven anderer und kannst auch selbst Dein Expertenwissen weitergeben. In einem guten Netzwerk gibt es immer eine Balance zwischen Nehmen und Geben. Je größer und vielseitiger Dein Netzwerk aufgestellt ist, desto höher ist auch die Chance, dass daraus gute Kooperationen entstehen. Durch den Austausch mit Gleichgesinnten oder Personen, die ähnliche Ziele verfolgen wie Du, findest Du Inspiration und bleibst motiviert, Deine Ziele zu erreichen. Du findest in einem guten Netzwerk Mentoren und Vorbilder, die Dich in Deiner Entwicklung unterstützen. Es ist schlussendlich auch ein wichtiger Part in Deiner persönlichen Entwicklung, um Fähigkeiten wie die Kommunikation, Empathie und zwischenmenschliche Kompetenz weiter auszubauen.
Ein Netzwerk bildet sich nicht von selbst. Es ist das Ergebnis Deiner guten Fähigkeiten, Kontakte zu knüpfen, Beziehungen zu pflegen und einen gegenseitigen Wert zu schaffen. Das Networking lebt von einer proaktiven Herangehensweise – zum Beispiel durch den Besuch von Messen oder Branchentreffen, auf denen rasant Gespräche entstehen. Ein festes und solides Netzwerk bildet sich nicht über Nacht, sondern entsteht allmählich mit viel Geduld und eigenem Engagement. Es ist dabei die wichtigste Aufgabe, Beziehungen nicht nur herzustellen, sondern sie auch zu vertiefen.
Ein wichtiger Grundsatz des Networkings ist die Freiwilligkeit. Anders als in Teams, die von den Verantwortlichen zusammengestellt werden und sich mit den Teammitgliedern arrangieren müssen, bildet sich ein Netzwerk auf freiwilliger Basis. Die wichtigsten Fähigkeiten der Networking-Kompetenz sind im sogenannten „Soft Skills Würfel“ von André Moritz zusammengefasst.
Dabei handelt es sich um eine kreative Methode, um die verschiedenen Soft Skills oder sozialen Kompetenzen zu visualisieren, die für gutes Networking erforderlich sind. Jede Seite des Würfels ist einem Kompetenzfeld zugeordnet. Es gibt die kommunikative Kompetenz, die mentale Kompetenz, die soziale Kompetenz, die Führungskompetenz oder die Umsetzungskompetenz. Die Networking-Kompetenz ordnet sich dabei an der Schnittstelle zwischen der sozialen und der kommunikativen Kompetenz ein.
Das sind die wichtigsten Kompetenzen für das Knüpfen von geschäftlichen Beziehungen:
Netzwerke können grundsätzlich überall dort entstehen, wo Menschen aufeinandertreffen. Besonders hoch sind die Chancen, wirklich gute und zielführende Kontakte zu gewinnen, auf Branchenkonferenzen, Seminaren und Workshops oder auf Messen. Überdies gibt es auch gezielte Networking-Events, die nur darauf ausgelegt sind, dass sich die Teilnehmer:innen vor Ort vernetzen.
In Zeiten der Digitalisierung spielt natürlich auch das Internet eine große Rolle bei der Vernetzung von Menschen. Über Portale wie LinkedIn oder Xing kannst Du Dich mit Deiner Expertise präsentieren und per Klick neue Kontakte hinzufügen. Auf diese Weise bildet sich ein digitales Netzwerk mit Partnern, die sich oftmals noch niemals live begegnet sind.
Du kannst heute imposante Netzwerke aufbauen, ohne jemals den Schreibtischstuhl zu verlassen. Über Suchfunktionen identifizierst Du Netzwerkpartner mit ähnlichen Skills und Zielen, die Du nach einer kurzen Anfrage und Rückbestätigung einfach hinzufügst. Digitales Networking ist niederschwellig, zeitsparend und gelingt auch über Kontinente hinweg, ohne große Mühen und Kosten zu investieren. Aber: Die Online-Interaktion ist oftmals sehr oberflächlich und anonym und es entstehen kaum persönliche und zwischenmenschliche Verbindungen. Online-Netzwerke werden leicht überflutet von neuen Kontakten, sodass sich schnell die Übersicht verliert. Es fällt meistens gar nicht auf, wenn ein Netzwerkpartner sich wieder aus dem Netzwerk löst. Die Quantität steht vor der Qualität.
Analoge Netzwerke entstehen durch den persönlichen Kontakt und auch zwischenmenschliche Faktoren spielen eine besondere Rolle. Ins Gespräch kommen vor allem Menschen, die sich gegenseitig sympathisch sind. Durch ein Kennenlernen in der realen Welt entstehen schneller persönliche und damit tiefere Verbindungen. Auch wenn es in der analogen Welt sehr viel länger dauert, ein Netzwerk aufzubauen, sind die Kontakte wesentlich intensiver und dadurch auch oft wertvoller für den Einzelnen.
Während unseres Besuches auf der IAA haben wir erfahren, wie gut und wichtig ein persönlicher und direkter Kontakt zu Menschen ist. Man trifft vor Ort auf eine ausgewählte Zielgruppe, die ähnliche Interessen an den ausgestellten Produkten und Dienstleistungen hat. Vor Ort entstehen schnell Gespräche über mögliche Partnerschaften und Kooperationen und nicht selten identifizieren sich neue Geschäftsmöglichkeiten.
Durch eine Präsentation der eigenen Angebote auf der Messe erhöht sich auch Deine Sichtbarkeit und damit das Interesse an Dir als Netzwerkpartner. Viele Messen und Ausstellungen sind so konzipiert, dass sie die Netzwerkbildung unterstützen. Es gibt oft Networking-Veranstaltungen, Empfänge und Networking-Bereiche, die es Ihnen ermöglichen, Kontakte zu knüpfen und bestehende Beziehungen zu pflegen.
Das Ziel ist es immer, ein belastbares Netzwerk aufzubauen, indem die Netzwerkpartner ähnliche Ziele verfolgen. Nur so entsteht eine Kommunikation auf Augenhöhe. Dabei solltest Du aber trotzdem auf Diversität achten und möglichst Menschen aus verschiedenen Branchen, Hintergründen, Berufen und Perspektiven in Dein Netzwerk integrieren. Dadurch bekommst Du einen Zugang zu verschiedenen Ideen, Erfahrungen und Chancen.
Ein gutes Netzwerk basiert weniger auf Quantität als auf Qualität. Es ist nicht nur wichtig, viele Kontakte zu haben, sondern auch qualitativ hochwertige Beziehungen zu pflegen. Konzentriere Dich darauf, Beziehungen aufzubauen, die auf Vertrauen, Respekt und gemeinsamen Interessen basieren. Die einzelnen Netzwerkpartner sollten für Deine beruflichen und persönlichen Ziele relevant sein. Gute Kontakte sind gegenseitig nützlich – zum Beispiel für den Wissensaustausch.
Es kann sehr hilfreich sein, sich eine eigene Netzwerkstrategie aufzubauen. Frag Dich: Was erhoffst Du Dir von einer Vernetzung und ist der- oder diejenige ein geeigneter Netzwerkpartner, der Dich Deinen Zielen näherbringt? Bevor Du aktiv auf eine Person zugehst, überlege Dir Antworten auf die nachfolgenden 4 Fragen:
Wenn Du strategisch vorgehen möchtest, dann überlege Dir außerdem, welche Lücken es in Deinem bestehenden Netzwerk noch gibt. Fehlt dir vielleicht ein Kontakt, der eine bestimmte Kompetenz hat, die Dich bei Deinen Projekten voranbringen könnte? Dann such Dir gezielt Veranstaltungen und Events heraus, auf denen Du diesen Netzwerkpartnern begegnen könntest.
Gute und verlässliche Beziehungen entstehen nur dann, wenn jeder etwas in die Waagschale wirft. Networking kostet Zeit und Du solltest dazu bereit sein, diese Zeit zu investieren. Networking funktioniert nur dann auf Dauer, wenn beide Seiten von der Beziehung profitieren. Wenn Du an einer Stelle Hilfe leistest, wirst auch Du irgendwann in der Zukunft von dieser „Investition“ profitieren.
Die besten Netzwerke sind oft diejenigen, die im Laufe der Zeit aufgebaut wurden. Indem Sie in Beziehungen investieren und nicht nur kurzfristige Vorteile anstreben, können Sie langfristige und wertvolle Verbindungen aufbauen.
Kommunikation ist der zentrale Baustein, aus dem heraus ein Netzwerk entstehen kann. Doch was macht eine gute Kommunikation in diesem Zusammenhang aus? Eine wichtige Fähigkeit ist das aktive Zuhören, mit dem Du Interesse signalisierst und Deinem Gegenüber Wertschätzung entgegenbringst. Vermeide lange Monologe, sondern konzentriere Dich auf das Wesentliche.
Für die persönliche Kontaktaufnahme – sowohl im analogen als auch im digitalen Raum – gibt es verschiedene Möglichkeiten. Belanglose Floskeln oder die Frage nach dem Wetter draußen schrecken ab. Suche stattdessen nach Gemeinsamkeiten, über die man schnell einen Weg ins Gespräch findet.
# 1: Verlasse Dein Büro
Auch wenn digitales Networking sehr viel einfacher und zeitsparender ist, entstehen intensive Beziehungen zu Netzwerkpartner nur im persönlichen Austausch. Nimm daher regelmäßig an Branchentreffen statt, besuche Messen und pflege einen direkten Austausch.
# 2: Setze auf Qualität statt Quantität
Es kommt nicht darauf an, jeden Tag 5 neue Kontakte zu gewinnen. Je mehr Kontakte Du hast, desto schwerer wird es Dir fallen, diese auch zu pflegen. Setze daher lieber auf weniger und dafür intensivere Kontakte als auf zu viele Netzwerkpartner, bei denen Du den Einzelnen schnell aus dem Blick verlierst.
# 3: Lass gute Kontakte nicht einrosten
Nimm Dir die Zeit für einen regelmäßigen Austausch. Sind Kontakte einmal eingerostet, können sie nur schwerlich wiederbelebt werden.
# 4: Netzwerk regelmäßig überprüfen
Es gibt in den meisten Netzwerken auch sogenannte Kletten, die nur von den Kontakten profitieren, ohne selbst etwas zu geben. Es gibt immer mal Zeiten, in denen der eine mehr gibt als der andere – das sollte aber kein Dauerzustand sein.
# 5: Nachfassen der Kontakte
Wenn Du beispielsweise auf einer Messe einen neuen Kontakt knüpfst, dann ruh Dich nicht darauf aus, dass Du die Visitenkarte ergattern konntest. Du solltest jeden Kontakt unbedingt noch einmal nachfassen und Dich nach dem persönlichen Kennenlernen auch digital vernetzen – zum Beispiel über LinkedIn.
# 6: Im Gespräch bleiben
Durch die digitale Vernetzung hast Du die Möglichkeit, präsent zu bleiben, indem Du regelmäßig Beiträge verfasst. Vielleicht gibt es einen neuen Trend in Deiner Branche oder Du möchtest anderweitig Informationen verbreiten. Über die Plattformen erreichst Du auf einen Schlag gleich mehrere Menschen aus Deinem Netzwerk.
# 7: Biete Dich als Redner an
Auf vielen Veranstaltungen werden Experten gebraucht, die gerne ihr Wissen mit den Teilnehmenden teilen wollen. Dadurch bekommst Du eine entsprechende Reichweite und im Anschluss sind es meistens die Zuhörer:innen, die sich gerne mit Dir vernetzen wollen.
Der gegenseitige Austausch in einem Netzwerk ist so wichtig, um den eigenen Horizont zu erweitern, immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben und auch mal über den Tellerrand hinauszusehen. Der Wert einer guten Geschäftsbeziehung kann kaum überschätzt werden. Neben den unterschwelligen Vorteilen kannst Du auch einen ganz konkreten Nutzen aus Deinem Netzwerk ziehen, neue Projektpartner oder Kunden finden.
Der Aufbau eines stabilen Netzwerks ist eine Investition. Du solltest zunächst etwas einzahlen, damit Du später auch etwas wieder herausnehmen kannst. Das erfordert jahrelange Aufbauarbeit, Zeit für die Pflege der Kontakte und auch die Gelegenheiten zu nutzen, neue Kontakte zu knüpfen. So kann das Netzwerk am Ende wertvoll sein für Deine persönliche Entwicklung.