In der heutigen Arbeitswelt sind schnelle Entscheidungen gefragt. Projekte werden komplexer und um im Wettbewerb mitzuhalten, bleibt keine Zeit für lange Überlegungen. Das Konzept des Shared Leadership basiert auf dem Gedanken, dass Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt wird. Aufgaben erfordern heute meistens nicht nur die Kompetenz eines Einzelnen, sondern vielfältiges Fachwissen. Der Leader ist nicht mehr derjenige, der die meiste Expertise in einem Fachgebiet hat, sondern er leitet einen Pool aus Experten, die jeweils Spezialwissen aus ihrem Bereich einbringen. Wie kann Führung in dieser Arbeitswelt funktionieren?
Shared Leadership heißt übersetzt “Geteilte Führung”. Dahinter steht der Gedanke, dass Führungsverantwortung auf mehrere Schultern verteilt wird. Dabei ist die Abgabe der Führungsverantwortung meistens temporär. Mitarbeiter übernehmen für ein Projekt die Verantwortung so lange, bis es abgeschlossen ist. Die Führungskraft zieht sich derweil zurück. Die alten Muster, dass Mitarbeiter lediglich Aufgaben befolgen, statt sie aktiv mitzugestalten, sind spätestens seit der Generation Y und der Generation Z aufgebrochen. Mitarbeiter wollen nicht in eine strenge Führungsrolle gedrängt werden, aber trotzdem Verantwortung übernehmen.
Das sind die Merkmale des Shared Leadership:
Dabei muss das Shared Leadership nicht als neues Führungsmodell umgesetzt werden, sondern es kann auch in bestehende Führungskonzepte integriert werden. Das Modell ist flexibel. Mitarbeitern können zeit- und projektweise Führungsaufgaben übertragen werden, die allerdings nicht auf Dauer gelten müssen. Niemand ruht sich damit auf einer Position aus, sondern muss seine Fähigkeiten und Kompetenzen immer wieder aufs Neue unter Beweis stellen.
Es muss vorab gut durchdacht werden, wie das Shared Leadership in bestehende Führungsmodelle integriert wird. Indem mehrere Teammitglieder Verantwortung übernehmen, steigt auch die Komplexität, sodass gesteigerte Anforderungen an die Teamarbeit und die Kommunikation gestellt werden. Zudem kann es passieren, dass Leader – bewusst oder unbewusst – das Führungsmodell dazu nutzen, unangenehme Führungsaufgaben auszulagern, was sich wiederum negativ auf die Stimmung auswirken kann. Zudem entsteht eine besondere Herausforderung dadurch, dass Teams auch über die Projektgrenzen hinaus zusammenarbeiten und immer andere Personen Entscheider sind. Daher ist im Shared Leadership vorab eine klare Festlegung der Kompetenzen nötig, die an alle Teammitglieder kommuniziert werden.
Das Ziel des Shared Leadership ist dasselbe, wie in allen anderen Führungsmodellen: Eine gute Zusammenarbeit im Team. Durch die geteilte Führungsverantwortung sollen die Motivation und die Leistungsbereitschaft gesteigert werden und auch die Identifikation des Einzelnen mit der Rolle innerhalb des Teams wird verbessert. Geteilte Führung hängt positiv mit der Bereitschaft zusammen, sich gegenseitig zu helfen, statt als Einzelner hervorzustechen. Mitarbeiter fühlen sich im Shared Leadership häufig zufriedener und zeigen sich loyaler gegenüber dem Arbeitgeber. Zufriedene Mitarbeiter sind schlussendlich produktiver.
Von dem Modell des Shared Leadership profitieren insbesondere Unternehmen, in denen komplexe Aufgaben bewältigt werden müssen und die auf Innovation für ihre Zukunftsfähigkeit angewiesen sind. Dort, wo Projekte und Aufgaben vielschichtiger werden, lohnt es sich, hierarchisch orientierte Modelle aufzubrechen und stattdessen die Ressourcen des Einzelnen besser zu nutzen.
Wenn Du lernen willst, wie Du das Konzept Shared Leadership in Dein Unternehmen einbaust, dann kontaktiere uns gerne!