< Zurück zur Übersicht
30.01.2023
Kategorie Magazin

Arbeitskulturen schaffen: Verlässliche Beziehungen für den beruflichen Erfolg

Gegenseitige Wertschätzung, Stabilität und berufliche Erfolge: Diese Themen sind im unternehmerischen Alltag eng miteinander verknüpft. Umso wichtiger ist es, eine gesunde Arbeitskultur zu schaffen, in der sich Mitarbeitende wohlfühlen und Chancen für das persönliche Wachstum sehen. Nur so entstehen langfristige Bindungen und eine Identifikation mit dem Betrieb und dem Arbeitsplatz. Wie gelingt es also, im beruflichen Umfeld verlässliche Beziehungen aufzubauen?

Arbeitskultur in Deutschland: Der Status Quo

Nach der renommierten Gallup-Studie zur Arbeitsplatzqualität in Deutschland, beschäftigt sich jede vierte angestellte Person mit Überlegungen zu einem Jobwechsel. Dies allein zeigt die geringe Verbundenheit, die Mitarbeitende offensichtlich mit ihren Arbeitgebern haben. Hinzu kommen oft Stress, Überforderung und das Gefühl, sich nicht mit der eigenen Tätigkeit zu identifizieren.

Die Studie zeigt auch: Je weniger sich Mitarbeitende einbringen können, desto höher ist der Frust am Ende des Tages. Unternehmen spüren dies an einer hohen Fluktuation und einer überdurchschnittlich hohen beruflichen Neuorientierung der Mitarbeitenden. Eine gesunde Arbeitskultur zu schaffen, sollte daher auf der Agenda jedes Unternehmens weit oben stehen. Nur so bleiben sie am Ende inmitten des Wettbewerbes konkurrenzfähig.

Das sind die größten Herausforderungen

Digitalisierung, Corona-Krise, Arbeit 4.0: Das 21. Jahrhundert steht im Zeichen des Wandels und der existenziellen Veränderung. Mit der Pandemie wurden viele Unternehmen zum Umdenken gezwungen und mussten von heute auf morgen Homeoffice-Arbeitsplätze und Möglichkeiten der ortsunabhängigen Teamarbeit schaffen. Die Art der Zusammenarbeit im Unternehmen wurde damit in ihren Grundfesten erschüttert. Eine Umfrage des Fraunhofer Instituts hat ergeben, dass 40 % der befragten Mitarbeitenden im Homeoffice das Gefühl haben, wichtige Dinge gehen an ihnen vorbei. Das stellt neue Anforderungen an die Kommunikation und den Zusammenhalt im Team.

Es müssen wichtige Fragen geklärt werden:

  • Wie funktioniert Mitarbeiterkommunikation & Mitarbeitermotivation auf Distanz?
  • Wie entstehen verlässliche Beziehungen in dieser Umgebung?
  • Wie kann eine Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen gefördert werden?

Grundlegende Aspekte für eine gesunde Arbeitsplatzkultur

Kultur ist etwas, das wächst und nicht von heute auf morgen geschaffen werden kann. Die Arbeitskultur eines Unternehmens basiert auf den Überzeugungen, den Werten und dem gegenseitigen Miteinander, für das es Vorbilder braucht. Eine gesunde Arbeitskultur muss wachsen wie eine Pflanze, gepflegt und kultiviert werden. Sie wird von den Leadern vorgelebt, schafft eine Identifikation im Inneren und so auch die Basis für den gemeinsamen Erfolg.

So wichtig ist das “positive Leadership” für eine moderne Arbeitskultur

„Positive Leadership“ ist eine Art Buzzword, welches im Gespräch um moderne Führung immer häufiger fällt. Was ist damit gemeint? Führung wurde über Jahrzehnte so verstanden, dass Mitarbeitende meistens nur dann zum Termin mit der Führungskraft gerufen wurden, wenn negative Kritik anfiel. Im “positive Leadership” liegt der Fokus auf den Stärken, den Erfolgen und den Kompetenzen der Mitarbeitenden.

Statt Führung an Mängeln und Schwächen auszurichten, werden Fähigkeiten von den Führungskräften erkannt, gefördert und als Teil des gemeinsamen Erfolges wahrgenommen. Die positiven Auswirkungen dieses Führungsverständnisses werden für Unternehmen schnell messbar.

  • Höhere Job-Zufriedenheit
  • Geringere Wechselmotivation
  • Bessere Leistungen
  • Geringere Krankenstände
  • Weniger Stress

Glückliche und zufriedene Mitarbeitende sind produktiver und identifizieren sich mehr mit ihrem Arbeitsplatz. Sie lassen sich nicht so leicht von der Konkurrenz abwerben, weil allein mehr Geld für sie kein Argument ist, den Arbeitsplatz aufzugeben.

Die Arbeitskultur strahlt nach innen und nach außen

Die Arbeitskultur eines Unternehmens wird von der Führung festgelegt und strahlt von oben in jede Abteilung. Sie sollte sich im Inneren etablieren, dann auch von den Mitarbeitenden gelebt und direkt von neuen Teammitgliedern übernommen werden können. Dies hat einen ganzheitlich positiven Einfluss auf den Erfolg.

Eine positive Arbeitsplatzkultur ist aber auch eine zwingende Voraussetzung dafür, eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen. Unternehmen mit einem guten Ruf ziehen neue Mitarbeitende an und heben sich von der Konkurrenz ab. In Branchen, in denen Fachkräftemangel herrscht, kann dies ausschlaggebend für die unternehmerische Zukunft sein.

Wie lässt sich eine positive Arbeitskultur etablieren?

Positive Leadership entsteht nicht von heute auf morgen, sondern ist in erster Linie eine Frage der richtigen Haltung. Hier können sich Leader selbst überprüfen: Schaust Du in erster Linie auf die Macken und Mängel Deiner Mitarbeitenden oder fallen Dir in erster Linie die Erfolge auf? Oftmals haben schon kleine Veränderungen eine große Wirkung.

Steigere das Engagement der Mitarbeitenden

Mitarbeitende sind heute nicht mehr nur Befehlsempfänger, sondern sollten aktiv in wichtige Entscheidungen mit einbezogen werden. Wer nur Aufträge ausführt, macht Dienst nach Vorschrift. Wer Engagement und Motivation im Team wecken möchte, sollte Mitarbeitende involvieren. Das ist in erster Linie Aufgabe des Teamchefs, der seine Mitarbeitenden bereits an der Festlegung der Ziele beteiligen sollte. Umfragen zeigen: Wer selbst an der Festlegung seiner Ziele gearbeitet hat, ist gleich viermal engagierter, sie auch tatsächlich zu erreichen.

Stärke die Bindung Deiner Mitarbeitenden an das Unternehmen

Weißt Du, wie zufrieden Deine Mitarbeitenden aktuell mit ihrer Position im Unternehmen, mit ihrem Gehalt oder den Arbeitsbedingungen sind? Es lohnt sich, regelmäßig ein persönliches Feedback dazu einzuholen, um bei Unzufriedenheit oder einem sich anbahnenden Wechselwunsch schnell reagieren zu können. Auch wenn heute Identifikation und Selbstverwirklichung für viele Arbeitnehmer wichtiger sind als die Höhe des Gehaltes, solltest Du trotzdem regelmäßige Gehaltserhöhungen im Blick haben. Diese könnten zum Beispiel an bestimmte Leistungen gekoppelt werden. Biete Deinen Mitarbeitenden Aufstiegschancen. Häufig entsteht eine Wechselmotivation dadurch, dass Mitarbeitende anderswo in ihrer beruflichen Laufbahn besser vorankommen können.

Vermittle ein Gefühl der Sicherheit und der Stabilität

Zu den Hauptgründen für eine hohe Wechselbereitschaft gehört eine mangelnde Arbeitsplatzstabilität. Kommt es in der Firma häufig zu Entlassungen, dann setzen sich Mitarbeitende lieber selbst ins Rettungsboot und suchen aktiv nach einer neuen Stelle, bevor sie ungeplant über Bord geworfen werden. Nur wenn in der Belegschaft ein Gefühl der Sicherheit entsteht, dann planen Mitarbeitende auch langfristig ihre Zukunft in dem Unternehmen.

Work-Life-Integration schaffen

Mit Engagement und Leidenschaft einem Beruf nachzugehen und gleichzeitig Familie und Hobbys zu haben, müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten, sind wichtige Komponenten einer positiven Arbeitskultur.

Wertschätzung zeigen und auf die Gesundheit achten

Es ist heute in vielen Unternehmen schon ein besonderes Verständnis dafür gewachsen, dass Mitarbeitende ihre Persönlichkeit nicht an der Pforte abgeben, sondern auch am Arbeitsplatz Menschen mit persönlichen Bedürfnissen und Gefühlen bleiben. Daher sollten Führungskräfte einen Rahmen schaffen, in dem sich die Mitarbeitenden auch persönlich entfalten können. Zudem haben sich Programme zur Stärkung der körperlichen und psychischen Gesundheit bewährt.

Firmenfitnessangebote können dabei unterstützen, dass Mitarbeitende einen Ausgleich zu beruflichem Stress finden. Je nach Unternehmensgröße und Standort gibt es mittlerweile in allen größeren Städten Möglichkeiten für Business-Kooperationen mit Fitness- und Yoga-Studios, Schwimmhallen, Tennisplätzen oder Kursangeboten. Dabei ist wichtig, möglichst alle Mitarbeitenden zu erreichen und sich nicht auf ein Angebot festzulegen.

Wie können verlässliche Beziehungen im Arbeitsumfeld entstehen

Der Arbeitsalltag wird durch Beziehungen geprägt. Nur dann, wenn diese Beziehungen tragfähig und verlässlich sind, kann daraus ein starker Zusammenhalt entstehen, bei dem sich jeder Einzelne als Teil des Ganzen versteht, sich mit dem gemeinschaftlichen Ziel identifiziert und persönliches Engagement zeigt. Ein solches Team-Gefühl entsteht nur selten automatisch, sondern es wird aktiv von den Führungskräften vorangetrieben.

Tipp 1: Open Spaces schaffen

Allein die Gestaltung der Arbeitsumgebung spielt eine entscheidende Rolle, wenn verlässliche Beziehungen geschaffen werden sollen. In einem Open Space gibt es verschiedene Kommunikations- und Arbeitszonen. Es lädt zu einem informellen Austausch ein, da es kurze Wege zum Kollegen sind – ohne aufwändig Mails von einem ins andere Stockwerk schicken zu müssen. Dieses Bürokonzept fördert ein offenes Klima und stärkt die Zusammenarbeit des Teams. Sich anbahnende Missverständnisse werden in der Kaffeeküche geklärt, bevor sie eskalieren können.

Tipp 2: Informelle Kaffeepausen

Miteinander zu reden und in persönlichem Kontakt zu stehen, ist für die Entstehung verlässlicher Arbeitsbeziehungen enorm wichtig. Unabhängig davon, ob Mitarbeitende remote oder vor Ort arbeiten, sollten regelmäßig kurze, informelle Pausen eingeplant werden. Es ist auch wichtig, persönliche Hintergründe zu kennen und zu erfahren, warum ein Kollege aktuell häufig ausfällt oder gerade nicht die gewohnte Leistung erbringt.

Brauchst Du Unterstützung, um mit Deinem Führungsstil die besten Voraussetzungen für eine positive Arbeitskultur mit verlässlichen Beziehungen zu schaffen? Dann stehen Dir unsere Coaches gerne beratend und helfend zur Seite. Buche Dir ein kostenloses Beratungsgespräch oder schreibe uns eine E-Mail unter contact@stageacademy.com.

< Zurück zur Übersicht