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02.05.2022
Kategorie Magazin

„Nein“ sagen im Business: Strategien für Führungskräfte

Wenn Du den hohen Anspruch an Dich selbst hast, alles möglich zu machen, damit niemand enttäuscht ist, dann geht es Dir wie den meisten Führungskräften. Ein kräftiges „Nein“ ist fast so etwas wie ein Fremdwort im Management. Wer alles annimmt und nie „Nein sagen“ möchte, gilt als zuverlässig und schafft es, alle Bedürfnisse zu erfüllen – außer die eigenen. Warum „Nein“ sagen lernen im Management eine wichtige Kompetenz ist und wie Du sie Dir aneignen kannst, haben wir Dir in diesem Beitrag zusammengefasst.

Warum fällt „Nein sagen“ eigentlich so schwer?

Es gibt verschiedene Gründe dafür, warum ein „Ja“ in vielen Situationen leichter fällt. Schuld sind einerseits unsere inneren Antreiber. Schon in früher Kindheit wird den meisten Menschen beigebracht: Sei stark, Halt durch etc. Diese Antreiber bestimmen auch im Erwachsenenleben noch Dein Denken und Handeln. Darüber hinaus stehen Dir weitere Ursachen im Wege, um schneller „Nein sagen“ zu können.

  • Das Bedürfnis, gebraucht zu werden
  • Die Angst, etwas zu verpassen
  • Die Angst, herzlos und empathielos zu wirken
  • Die Angst vor Konsequenzen
  • Der eigene Perfektionismus

– um nur einige Gründe zu nennen.

Darum ist es so wichtig, „Nein“ zu sagen

Wenn Du Dir in Deinem Business alles annimmst, ist dies der sichere Weg in einen Burnout. Der Tag hat nur 24h – egal wie Du es drehst und wendest. Je mehr Aufgaben auf Deinem Schreibtisch liegen, desto weniger Zeit bleiben Dir für die einzelnen Erledigungen. Viele Aufgaben erledigst Du aus diesem Grund nur halbherzig. „Nein sagen“ ist kein Zeichen von Schwäche, sondern der Beweis für ein gutes Selbstmanagement. Es strahlt Souveränität und Selbstsicherheit aus, wenn jeder weiß, dass Du kein „Mülleimer“ für all das bist, was übrigbleibt. Mach Dir bewusst: Ein Ja schadet im Zweifel oftmals mehr als ein gut gemeintes Nein.

„Nein“ sagen lernen als Leader – so geht’s

In der Theorie ist es klar, wie wichtig „Nein sagen“ im Management ist. Doch wie kannst Du diese Erkenntnis in die Praxis transferieren? Im Folgenden findest Du wichtige Denkanstöße, mit denen es Dir in Zukunft leichter fallen wird, „Nein“ zu sagen.

  1. Kanäle reduzieren
    Allein die Prüfung verschiedener Anfragen kostet Zeit. Indem Du die Anzahl der Kanäle reduzierst, über die Dich Anfragen erreichen, ersparst Du Dir diese Zeit. Anfragen, die Dich gar nicht erst erreichen, brauchst Du nicht abzulehnen. 
  2. Priorisieren
    Nehmen die Anfragen zu, dann müssen Prioritäten gesetzt werden. Um zwischen „wichtig“ und „unwichtig“ zu entscheiden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine einfache Möglichkeit ist die ABC-Variante, bei der Du anstehende Aufgaben in „Dringend“, „Wichtig“ und „Weniger wichtig“ einteilst. Die beiden letzten Kategorien kannst Du an geeignete Mitarbeiter delegieren.
  3. Situation erklären
    Hinter dem Unvermögen, „Nein sagen“ zu können, steht oft die Angst vor Ablehnung. Indem Du Deine Absage erklärst, weckst Du Verständnis in Deinem Gegenüber. Du brauchst nicht zu fürchten, als Unsympath dazustehen.
  4. Alternativen aufzeigen
    Du kannst einen Arbeitsauftrag nicht selbst erledigen, aber vielleicht trotzdem helfen. Zeige dem Anfragenden Alternativen auf. So kannst Du trotzdem helfen, ohne dass der Aufgabenstapel auf Deinem Schreibtisch wächst.
  5. Bedenkzeit nehmen
    In vielen Situationen kommt ein „Ja“ oder ein „Nein“ aus dem Affekt. Erwischt Dich eine Anfrage auf dem falschen Fuß, kannst Du Deine Antwort kurz darauf bereuen. Bitte um eine kurze Bedenkzeit und verschiebe Deine Zu- oder Absage auf später.

Unsere Coaches sind darauf spezialisiert, Deine Kompetenzen als Führungskraft zu stärken. Im Rahmen eines Trainings oder Coachings kannst Du noch besser darin werden, Nein zu sagen. Schau doch mal hier.

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