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26.07.2022
Kategorie Magazin

Gewaltfreie Kommunikation – in 5 Schritten besser kommunizieren

Verhalten und Sprache können – bewusst oder unbewusst – Ängste und Schuld auslösen und zu einer Form der gewaltvollen Kommunikation werden. Gewalt beginnt bereits in dem Moment, in dem es dem Sprechenden egal ist, was seine Worte und seine Gesten im Gegenüber auslösen. Über das Konzept der gewaltfreien Kommunikation als Kommunikations- und Konfliktlösungsprozess haben wir Dir in diesem Beitrag die wichtigsten Fakten zusammengefasst.

Was ist „gewaltfreie Kommunikation“?

Der Begriff der Gewalt wird in der Gesellschaft oftmals viel zu eng gefasst und lediglich auf körperliche Auseinandersetzungen bezogen. Die Sprache und die Kommunikation insgesamt sind in der Führung ein starkes Instrument. Sie können sehr viel Wertschätzung ausdrücken, aber auch das Gegenteil bewirken und Mitarbeiter verängstigen oder sogar manipulieren. Gewalt beginnt bereits bei der Haltung. Sitzt ein Mitarbeiter auf einem Stuhl und der Vorgesetzte steht über ihm und blickt auf ihn herunter, wirkt dies einschüchternd und bedrohlich.

Das Konzept der gewaltfreien Kommunikation wurde von Marshall Rosenberg entwickelt. Er wollte einen Kommunikationsprozess etablieren, der zu mehr Vertrauen, Klarheit und Freude in einem Gespräch führt und die Basis für eine wertschätzende Beziehung legt. Das Konzept lässt sich sowohl auf Alltagskonflikte als auch auf Auseinandersetzungen im beruflichen Kontext beziehen. Marshall benennt verschiedene Kommunikationssperren, die es für eine gewaltfreie Kommunikation zu vermeiden gilt. Dazu gehören belehren, befehlen, warnen, beschimpfen, predigen, drohen, ablenken, loben, beschämen und urteilen. Der Weg in eine gewaltfreie Kommunikation führt im ersten Schritt darüber zu wissen, welches Verhalten es zu vermeiden gilt.

Mit diesen 5 Tipps gelingt Dir eine gewaltfreie Kommunikation

  1. Die richtige Grundhaltung
    Eine gewaltfreie Kommunikation kann nur dann gelingen, wenn Du die richtige Grundhaltung Deinem Gesprächspartner gegenüber einnimmst. Prüfe vor jedem Gespräch, ob Deine innere Einstellung wertschätzend ist und ob Du offen dafür bist, Dir auch die Gegenargumente anzuhören.
  2. Aktives Zuhören
    Aktives Zuhören bedeutet, dem Gespräch mit ehrlichem Interesse aufmerksam zu folgen und Deinen Gesprächspartner insbesondere in schwierigen Gesprächssituationen mit Gesten zu unterstützen und ihn zu bekräftigen. Oftmals hilft es auch, wichtige Aussagen kurz zu wiederholen. Auch ein Nicken oder ein Lächeln kann helfen, wenn es im Gesprächsverlauf zu schwierigen Situationen kommt.
  3. Schuldzuweisende Phrasen vermeiden
    Wir haben oftmals den Impuls, bestimmte Verhaltensweisen zu generalisieren. „Sie halten niemals die vereinbarten Deadlines ein!“ Ist das wirklich so? Generalisierende Phrasen mit „nie, immer, alle“ stehen der gewaltfreien Kommunikation im Weg. Beziehe Dich stattdessen lieber auf eine konkrete Situation, die Dein Gesprächspartner nachvollziehen kann.
  4. Achte auf die Körpersprache
    Die gewaltfreie Kommunikation beginnt bereits bei der Körpersprache. Diese sollte niemals ablehnend, abfällig oder bedrohlich sein.
  5. Beobachten statt werten
    Zwischen einer Beobachtung und einer Bewertung existiert oftmals nur ein schmaler Grat. Vielfach beurteilen wir einen Menschen nach seinem Verhalten, obwohl dieses vielleicht in einem besonderen Kontext stand. Steht ein Mitarbeiter unter einem großen privaten Druck, wirkt sich dies auf seine Arbeit aus. Um der Bewertungsfalle zu entgehen, solltest Du zunächst in eine reine Beobachtungshaltung gehen, bevor Du urteilen kannst.

Achtsamkeit in der Führung ist ein wichtiges Instrument, das in jeden Führungsalltag etabliert werden sollte. Die gewaltfreie Kommunikation ist dabei eine wichtige Basis, um auf Augenhöhe mit den Mitarbeitern zu kommunizieren und leichter mit Herausforderungen und Konflikten umzugehen. Gerne stärken Dich unsere Coaches im Rahmen eines individuellen Führungskräftetrainings dabei.

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